Reinhold Schneider

dt. Schriftsteller und Historiker; schuf literar. und kulturphilos. Werke, u. a. "Las Casas vor Karl V., Szenen aus der Konquistadorenzeit" (Erz.); "Die silberne Ampel" (Roman); "Der große Verzicht" (Drama); auch Lyrik; zus. mit W. Bergengruen im Mittelpunkt des kath. Widerstands gegen den Nationalsozialismus

* 13. Mai 1903 Baden-Baden

† 6. April 1958 Freiburg/Br.

Wirken

Reinhold Schneider wurde am 13. Mai 1903 in Baden-Baden geboren, wo sein Grossvater mütterlicherseits das Hotel Mesmer besass. Die Familie ist verwandt mit dem 1734 in Meersburg am Bodensee verstorbenen Arzt Friedrich Anton Mesmer, dessen Lehren vom tierischen Magnetismus (sog. Mesmerismus) zeitweilig ausserordentliche Beachtung bei Ärzten und Laien fanden. Sch.s Vater stammte aus Pretzschendorf, Kr. Freiberg in Sachsen. Sein Vater war Protestant, seine Mutter Katholikin. Er selbst war kein Konvertit, wie oft angenommen wurde.

Sch. selbst machte sich schon als knapp Dreissigjähriger mit historischen, abseits der Schulgeschichtsschreibung gelegenen Werken, vor allem über Philipp II., einen Namen. Aber das Spanien Philipps und das Portugal des Camöes, die er auf Studienreisen in ihrer heutigen Gestalt kennen lernte, waren für ihn als Historiker nur Exempel und Sonderthema eines umfassenden Grundthemas: der Gestaltwerdung und des Gestaltwandels christlicher Gläubigkeit in der Geschichte. In solchem Geiste hat er in weiterer ...